Grüne Welt im Jahr 2022 – Performance im Jahr der Zeitenwende

Das Börsenjahr 2022 war für die Anleger ein Jahr zum Vergessen. Anders als in sonstigen Bärenmarkt-Phasen gab es aber im Jahr 2022 auch kein Verstecken in Anlageklassen wie Anleihen oder Gold.

In diesem Beitrag blicken wir zurück auf das Börsenjahr 2022 und wie sich die Grüne Welt in diesem Sturm behauptet hat.

Marktrückblick 2022 – Eiskalte Stimmung bei Aktien und Anleihen

Im Börsenjahr 2022 blies den Anlegern ein kalter Wind ins Gesicht. Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie waren noch nicht überwunden, da sah sich die Welt mit dem Ukraine-Krieg und der dadurch akut gewordenen Energiekrise einer völlig neuen Herausforderung gegenüber. Eine besondere Belastung stellten die auf dem Boden dieser Krisen in ungeahnte Höhen kletternden Inflationsraten dar. Um den starken Anstieg der Güterpreise zu bekämpfen, beendeten die Notenbanken sowohl in Europa als auch in den USA abrupt die jahrelang ultralockere Geldpolitik. Gerade dies sorgte für Katerstimmung an den Finanzmärkten.

Zweites Halbjahr bringt keine Besserung

Nach dem ersten Halbjahr 2022, für das an vielen Börsen rekordhohe Verluste verzeichnet wurden, folgte ein schwankungsreiches zweites Halbjahr, das unter dem Strich aber ebenfalls mit Verlusten endete. Heimische Anleger profitierten immerhin von der kräftigen Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro, wodurch die Verluste an den US-Aktienmärkten eingeengt wurden. Der DAX verlor im vergangenen Jahr 12,3% und befand sich damit im globalen Mittel: Der weltumspannende Aktienindex „MSCI All-Country World“ gab aus Sicht von Euro-Anlegern 13,4% ab.

Anleihen standen das gesamte Jahr über ebenfalls unter Druck, weil steigende Zinsen mit sinkenden Anleihenkursen einhergehen. So gaben die Kurse von Bundesanleihen mit zehnjähriger Restlaufzeit rund 20% nach, Staatsanleihen anderer Länder sowie Unternehmensanleihen verloren teilweise noch deutlicher.

Portfolioentwicklung und Anlagestrategie: Grüne Welt behauptet sich besser als weltweite Märkte

Bereits im November 2021 hatte unser Schutzschirm-System eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Kursturbulenzen angezeigt. Konsequenterweise hatten wir daraufhin die Aktienquote um etwa zwei Drittel reduziert. In zwei Schritten fuhren wir sie im Jahr 2022 wieder nahe der maximal möglichen 50 % hoch: Einige Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine sah unser System die Zeit gekommen, die US-Aktien wieder ins Depot zu nehmen. Mitte Juni erhielten wir das gleiche Signal für Europa und kauften auch dort, zu deutlichen günstigeren Kursen als beim Verkauf, die Aktien-ETFs zurück.

Im zweiten Halbjahr zeigte unser Schutzschirm-System keine Handelssignale, so dass wir auch keine taktischen Transaktionen durchführten.

Die besondere Berücksichtigung ökologischer und sozialer Kriterien gehört natürlich zum Kern der „Grüne Welt“-Investitionsstrategie. Bei den Aktien-ETFs setzen wir unverändert auf die Kombination aus strengen Ausschlusskriterien mit einer anspruchsvollen Auswahl der nachhaltigsten Unternehmen jeder Branche („Best in Class“-Ansatz). Die Rückkäufe im März und Juni nahmen wir zum Anlass, in Europa und in den USA jeweils einen noch etwas strengeren ETF in Ihr Portfolio zu integrieren.

Von den beiden Anleihen-ETFs wendet einer einen ähnlichen Ansatz an wie die Aktien-ETFs, während der andere in Green Bonds investiert – was bedeutet, dass die investierten Gelder ausschließlich ökologisch sinnstiftende Aktivitäten von Unternehmen und Staaten finanzieren. Da Green Bonds meist eine längere Restlaufzeit haben, reagieren sie empfindlicher auf Zinsanstiege, wie wir sie in den vergangenen zwölf Monaten erlebt haben. Daher steht beim „Green Bond“-ETF ein kräftiges Minuszeichen zu Buche. Allerdings hatten wir seit Längerem die Gefahr steigender Zinsen gesehen und daher ein deutliches Übergewicht auf den anderen ETF gelegt, den wir bewusst mit sehr kurzen Restlaufzeiten ausgewählt haben. Diese Struktur hat die negative Entwicklung der Anleihenmärkte auf Ihr Depot deutlich gedämpft.

Festzuhalten bleibt, dass sich die „Grüne Welt“-Strategien im vergangenen Jahr vor allem dank unseres Schutzschirmes, aber auch wegen der beschriebenen Struktur des Anleiheteils deutlich besser behaupten konnten als die globalen Finanzmärkte. Zwar ließ sich ein Minus in der Jahresbilanz 2022 nicht vermeiden, aber im Vergleich zu den Verlusten an den weltweiten Aktien- und Anleihenmärkten konnten wir den Rückgang deutlich eingrenzen.

Marktausblick: Die Ungewissheit bleibt

Selten gingen die Investoren mit so viel Ungewissheit in ein neues Börsenjahr wie nun 2023. Die Energiekrise hat sich zwar etwas entspannt, ist aber noch nicht überwunden. Beim Krieg in der Ukraine gibt es keine Perspektive für ein baldiges Ende, dafür aber eine unabsehbare Zahl von Risiken, die sich von der Stabilität der Eurozone bis zum Taiwan-Konflikt erstrecken. Apropos China: Die politisch verständliche Idee, sich unabhängiger von Xis zunehmend erratischer Diktatur zu machen, treibt über teurere Lieferketten die Inflation weiter an. Aus all diesen Gründen rechnen viele Beobachter mit einer baldigen Rezession.

Andererseits: Es wäre nicht das erste Mal, sollte auf diese skeptischen Ausblicke ein gutes Börsenjahr folgen. Zuletzt hellten sich die Konjunkturaussichten auf, was die Börsen mit einer Jahresanfangsrallye belohnten. Da trifft es sich gut, dass die Grüne Welt voll investiert ins neue Jahr ging. Als diese Zeilen entstehen, liegen die „Grüne Welt 100“-Portfolion in der noch kurzen Jahreswertung bereits über 5% im Plus, die „Grüne Welt 50“-Portfolien 2023 über 3% im Plus und haben damit einen Teil des Vorjahresminus bereits wieder wettgemacht.

Wir werden das gesamte Jahr ruhig und pragmatisch anstreben, Chancen zu nutzen und Risiken auszuweichen. Ruhe und Geduld fordert derzeit auch die „Sustainable Finance“-Regulierung, die sowohl die Anleger als auch die Anbieter seit Neuestem vor fast unlösbare Dokumentations- und Informationsaufgaben stellt. Leider bremsen diese Vorgaben, die eigentlich die Nachhaltigkeitskomponente in der Geldanlage fördern sollten, derzeit die inhaltliche Weiterentwicklung grüner Geldanlagen aus. Wir bleiben aber zuversichtlich und verfolgen weiterhin sehr aufmerksam, was sich am Markt nachhaltiger ETFs tut und eine Bereicherung für die „Grüne Welt“-Strategien sein könnte.


3 Jahre Grüne Welt: Gekonnt durch die Krise navigiert

ETFs und Nachhaltigkeit: Was wie eine Verknüpfung von Finanzmarkt-Buzzwords klingt, kombiniert die Grüne Welt bereits seit drei Jahren. Wie funktioniert der einzigartige Investment-Ansatz und wie hat sich die Strategie in den letzten Jahren bewährt?

Dr. Stefan Klotz, der Anlagestratege der Grünen Welt, spricht gerne in Analogien, wenn er über Investment und die Aktienmärkte spricht. Häufig kommt er dabei auf das Segeln zu sprechen.

Um in seinen Worten zu bleiben: Es dauerte eine Zeit, bis das Schiff der Grünen Welt die Werft verlassen konnte und in das Meer auslief. Zudem waren gleich in den ersten Jahren mehrere heftige Stürme zu meistern, die dem Schiff alles abverlangten.

Eine bekannte Börsenweisheit lautet: “Die Flut hebt alle Boote”. In Boomphasen am Aktienmarkt können also auch “schlechte” Anlageprodukte eine gute Performance erzielen.

Daher waren es insbesondere mehrere schwierige Situationen am Finanzmarkt, die eine Bewährungsprobe für die Grüne Welt darstellten.

Im November 2022 feiert die Grüne Welt ihr dreijähriges Bestehen und die Performance kann sich sehen lassen. 

Dieser Beitrag thematisiert die Reise von einer Idee über die Gründung der Grünen Welt GmbH bis hin zur Feuertaufe auf stürmischer See. Außerdem wagt das Team einen Blick mit dem Fernglas in die Zukunft der Grünen Welt.

Wenn sich private Überzeugung mit Profession verbindet

Wenn man Dr. Stefan Klotz nach seinem ersten Berufswunsch fragt, antwortet er mit “Ich wollte als Kind Professor werden”.

Dass die Promotion (bisher) die Endstation seiner wissenschaftlichen Karriere ist, liegt hauptsächlich daran, dass er es geschafft hat, private Überzeugungen mit seiner beruflichen Welt zu verbinden.

Die aus heutiger Sicht naheliegende Schlussfolgerung, seine Herzensthemen Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit mit der Geldanlage zu verbinden, benötigte erstaunlich lange, um in Stefan Klotz zu einer Geschäftsidee zu reifen.

Zu unvereinbar schienen lange die Welt des Kapitalismus und der Geldanlage mit ethischen Kriterien, Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

„Auf einmal hatte ich den Impuls: Geldanlage kann auch nachhaltig sein“
Stefan Klotz

Das Thema „Nachhaltige ETFs“ lag in der Luft

Stefan Klotz’ berufliche Wege kreuzten sich schon bald mit den Finanzberatern Veronika Sepp und Tim Helm.

Letzterer, seines Zeichens selbstständiger Dienstleister für Finanzdienstleister, kam eines Tages auf Stefan Klotz zu und sprach das Thema “Nachhaltige ETFs” an. Im Jahr 2018 gab es erst wenige nachhaltige ETFs und noch keine fertigen Produktlösungen dafür.

Stefan Klotz und Tim Helm harmonierten auf Anhieb sehr gut 

“Es war faszinierend, wie schnell wir in der Investment-Philosophie zueinandergefunden haben”, spricht Tim Helm über die Anfangszeit der Grünen Welt. Stefan Klotz als Tüftler, der sich selbst als manchmal etwas zu verkopft bezeichnet, und Tim Helm, der Dinge gerne vereinfacht und das große Ganze im Blick behält, zurrten nach monatelangen Überlegen und Ausarbeiten das Konzept von Grüne Welt zusammen.

Nach und nach ergaben sich die Details der Investmentlösung klar: Es solle sich um keinen Fonds, sondern um eine Vermögensverwaltung handeln, die Anlegenden das Research und die sinnvolle Zusammenstellung von nachhaltigen ETFs abnimmt. Stefan Klotz bündelte alle seine Investmentweisheiten aus langjähriger Erfahrung, legte strenge Filterkriterien für nachhaltige und renditestarke ETFs fest und entwickelte seinen sogenannten Schutzschirm, der fortan die Basis für die Grüne-Welt-Produkte sein sollte.

Bei einem Detail musste Stefan Klotz aber etwas Überzeugungsarbeit bei Tim Helm leisten. Helm war überzeugter Buy-and-Hold-Anhänger und konnte sich nicht vorstellen, dass sich durch Market Timing eine Überrendite erzielen lasse.

“Ich bin dafür offen. Aber nur, wenn wir keine Rendite liegen lassen!” Tim Helm ließ sich also auf das Experiment ein und der sogenannte Schutzschirm fand Einzug in die Grüne-Welt-Strategie.

Schließlich gründeten die beiden zusammen mit Andrea Wozniak im April 2019 die Grüne Welt GmbH als Fonds-Vermögensverwaltung.

Die Anlagephilosophie der Grünen Welt

Die Grüne-Welt-Strategie basiert auf vier Säulen. In der folgenden Grafik ist die Anlagephilosophie visualisiert:

Grüne Welt Anlagephilosophie

Ungewohntes Geschäftsfeld für Vermögensverwalter

Nachdem das Konzept und die Struktur der Grünen Welt festgezurrt waren, begann die Suche nach einem Vermögensverwalter, der als Finanzportfolioverwalter mit BaFin-Zulassung für das Konzept offen war. Ein Großteil davon hat einen Fokus auf der Auswahl von aktiven Fonds und dem Market Timing. Einen Vermögensverwalter davon zu überzeugen, die Strategien der Grünen Welt “passiv” zu integrieren und kein eigenes Know-how beizusteuern, stellte sich als Herausforderung dar. Schließlich gewann man die “Wachstum und Value” als Partner für die Grüne Welt.

Als Vertriebskanal für die Grüne-Welt-Produkte, die auch von Finanzberatern vermittelt werden kann, entschied man sich für die Firma fondsprofis, die Tim Helm im Jahr 1995 gegründet hatte. Mit Veronika Sepp gehört eine weitere, erfahrene, auf Nachhaltigkeit spezialisierte Beraterin zu den fondsprofis.

Mehr Informationen zu fondsprofis >>

Zweifache Bewährungsprobe für die Grüne Welt

Als die Grüne Welt im Herbst 2019 dann an den Start ging, war der Himmel am Aktienmarkt strahlend blau und Gewitterwolken schienen in weiter Ferne. Doch die folgenden Monate und Jahre sollten einige Unwetter bringen. Im März 2020 ging der weltweite Aktienmarkt infolge der Coronapandemie in Rekordgeschwindigkeit auf Talfahrt.  Der Schutzschirm wurde darauf programmiert, bei drohenden Markteinbrüchen aufgrund einer schlechten Wirtschaftslage aufzugehen. Im Umfeld von COVID19 wurde der ökonomische Stecker von der Politik schnell und künstlich gezogen, was den Grüne-Welt-Schutzschirm nicht auslöste. Im Nachhinein sollte sich diese Strategie als goldrichtig erweisen. Viele Fonds und Anleger warteten im Frühjahr 2020 monatelang auf den richtigen Zeitpunkt zum Wiedereinstieg und verpassten eine nie dagewesene Erholungsrallye an den Märkten, welche die vorherigen Höchststände in den großen Indizes pulverisierte.

Harte Fakten statt Bauchgefühl

Nachdem allein im Januar 2021 weitere 6 % Rendite zu Buche gestanden waren, meldete sich Tim Helm mit einem mulmigen Gefühl an Stefan Klotz.

“Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so weiter geht. Ich möchte, dass der Schutzschirm aufgeht.”

Da der Schutzschirm allerdings nicht nach Gefühlen und Stimmungen, sondern nach harten Fakten entscheidet, dauerte es bis zum November 2021, bis er zum ersten Mal aufging. Wäre die Strategie dem Bauchgefühl von Tim Helm, der den Markt wie viele andere Profis einschätzte, gefolgt, wären über 15 Prozent Rendite verpasst worden. Im November 2021 schließlich schien alles in bester Ordnung zu sein und der S&P 500 notierte erstmals über 4.700 Punkten. Der Schutzschirm der Grünen Welt erkannte allerdings eine gefährliche Instabilität an den europäischen und amerikanischen Aktien und zog sich aus dem Aktienmarkt zurück. Keine zwei Wochen später folgten die ersten Kursrutsche und die stark steigende Inflation bereitete wachsende Sorgen. Die starken Schwankungen an den Aktienmärkten, die im Februar und März durch Putins Militäraktionen ihren Höhepunkt fanden, betrachtete die Grüne Welt entspannt von der Seitenlinie. Bereits in der ersten Märzwoche des Jahres 2022, als die breite Anlegerschaft noch von Panik gezeichnet war, signalisierte der Schutzschirm ideale Voraussetzungen für einen Wiedereinstieg in den US-Aktienmarkt. Das Markttief wurde in diesem Fall fast optimal getroffen und der folgende Aufschwung wurde wieder voll mitgenommen. In Europa standen die Zeichen im Juni 2022 wieder günstig, um in den Aktienmarkt einzusteigen.  Zwar sind die beiden Grüne-Welt-Produkte im Jahr 2022 insgesamt in den roten Zahlen, mit einer reinen Buy-and-Hold-Strategie wären es rund zehn Prozentpunkte Verlust mehr geworden. Auch im Vergleich mit anderen Anlageprodukten wie dem MSCI-World-ETF fährt die Grüne Welt besser: Performance Grüne Welt

* Dargestellt ist die Wertentwicklung des Finanzindex „Grüne Welt 100“. Bei der Berechnung wurden für eine möglichst realistische Darstellung Kosten in Höhe von 1,63% p.a. (plus jeweils aktueller MwSt., quartalsweise Belastung) als performancemindernde Kosten eingerechnet, dazu marktübliche Kosten (50 € p.a. inkl. MwSt.) für Transaktionen bzw. Depotführung sowie dem jeweils aktuellen Stand entsprechende Kosten, die innerhalb zugehöriger ETFs entstehen könnten. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

“Es fühlt sich immer wieder falsch an, gegen den Strom zu schwimmen, fast schon wie ein vorgezogener Kater. Aber der Erfolg gibt uns im Nachhinein dann recht.”, so Stefan Klotz über den Schutzschirm.

Das ist in 3 Jahren Grüne Welt passiert

In den drei Jahren seit Bestehen der Grünen Welt ist an den globalen Finanzmärkten einiges passiert. Gleichzeitig sind die Finanzmärkte viel reifer geworden, was nachhaltige Geldanlagen angeht.

Nicht nur gibt es deutlich mehr ETFs mit nachhaltigen Ansätzen, sondern auch die Auswahlkriterien haben sich erhöht. Beispielsweise ist es mittlerweile möglich, ETFs auszuwählen, die keinerlei fossilen Energien finanzieren. Auch der CO₂-Ausstoß von Unternehmen lässt sich als Filterkriterium festlegen.

Neben den Finanzmärkten werden auch die Anleger immer interessierter an nachhaltigen Anlageprodukten. Während vor drei Jahren das Stichwort „Nachhaltigkeit“ oft schon gereicht hat, beobachtet Stefan Klotz mittlerweile sehr kompetente Nachfragen von den Anlegern.

“Die breite Gesellschaft ist sehr viel erwachsener und kompetenter in puncto Nachhaltigkeit geworden.” – Stefan Klotz

Obwohl es mit der Coronapandemie und den Inflationssorgen einige Gründe gab, sein Geld nicht am Aktienmarkt anzulegen, hat die Grüne Welt ein stabiles Wachstum hingelegt, was das verwaltete Vermögen angeht. Inzwischen haben die beiden Grüne-Welt-Produkte 274 Depots mit einem Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Die durchschnittliche Depotgröße beträgt über 40.000 €.

Fakten 3 Jahre

* Wertentwicklung des „Grüne Welt 100 Index“ mit Schutzschirm und nach Abzug der Kosten im Vergleich zu einem DAX-ETF von Oktober 2019 bis Oktober 2022.

Neben der starken Performance wies die Grüne Welt auch weniger Schwankungen als viele Vergleichsprodukte auf. Beispielsweise bestand beim Investment in ein Grüne Welt 100-Produkt 10 % weniger Risiko als bei einem Investment im MSCI World AC.

Ausblick: Expansion und Aufbruch in unbekannte Meere

Auch für die nächsten drei Jahre hat das Team der Grünen Welt einiges vor. So sollen nicht nur das verwaltete Vermögen und die Verbreitung weiterhin steigen, auch ein Ausweiten der Geschäftsfelder steht zur Diskussion.

Als Möglichkeiten stehen verfeinerte Strategien, andere Investitionsstile oder sogar ein Investmentfonds im Raum.

Die umfassende Expertise, welche die Grüne Welt im Bereich nachhaltige ETFs besitzt, könnte zudem anderen Vermögensverwaltern zur Verfügung gestellt werden, damit diese dann ihre eigenen nachhaltigen Portfolios erstellen können.

Egal, wo die Reise der Grünen Welt hingeht, eines steht wohl fest: Das Interesse an nachhaltigen Geldanlagen wird weiterhin deutlich zunehmen.


Halbjahresbericht der Grüne Welt-Strategien

Unser Portfolio-Manager Dr. Stefan Klotz fasst die turbulente Börsensituation und wie sich die „Grüne Welt“-Strategien darin gut bewähren, zusammen:

Rückblick

Nach einem vor allem für Aktienanleger hoch erfreulichen 2021 erwies sich die erste Hälfte des Börsenjahres 2022 als eine heftige Herausforderung für alle Investoren. Der weltumspannende Aktienindex „MSCI All-Country World“ rutschte zwischen Silvester und 30. Juni um 21% ab und verzeichnete so den höchsten Rückgang seit über drei Jahrzehnten.
Zu groß war der Schock, nach der überwunden geglaubten Corona-Krise mit einem Bündel noch schwererer Probleme konfrontiert zu sein: Der Krieg in der Ukraine verteuert und verknappt nicht nur die Versorgung mit Energie und Nahrungsmitteln, sondern trägt auch zu den Unterbrechungen globaler Lieferketten bei, die hauptsächlich durch die kompromisslose Corona-Politik Chinas verursacht werden. All dies drückt sich schließlich in unglaublich hohen
Inflationsraten aus – und gegen diese gehen die internationalen Notenbanken zunehmend rigoros vor. Dieser Schwenk in der Geldpolitik sorgte dafür, dass die Anleihen nicht wie sonst oft ein Gegengewicht zu den Verlusten der Aktien bildeten, im Gegenteil: Für die globalen Anleihen wurden noch nie so heftige Verluste verzeichnet wie im zu Ende gegangenen
Halbjahr.

Anlagestrategie

Bereits im vergangenen November hatte unser Schutzschirm-System eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Kursturbulenzen angezeigt. Konsequenterweise hatten wir uns daraufhin von den Aktienbeständen in Europa und den USA getrennt. So gingen wir in dieses schwierige Jahr mit einer von 50% auf etwa 16% deutlich abgesenkten Aktienquote. Einige Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine sah unser System die Zeit gekommen, die US-Aktien wieder ins Depot zu nehmen und die Aktienquote so auf etwa 33% anzuheben.
Erst Mitte Juni erhielten wir das gleiche Signal für Europa und kauften auch dort auf spürbar niedrigerem Kursniveau die Aktien-ETFs zurück. Der Schutzschirm hat sich segensreich ausgewirkt: Von den Verlusten, welche die breiten Aktienmärkte erlitten haben, konnten wir etwa die Hälfte vermeiden. So kommt es, dass zwar der DAX inzwischen tiefer steht als zu Beginn des großartigen Börsenjahres 2021, aber unsere „Grüne Welt“-Aktienanlagen für den gleichen Zeitraum ein Plus verzeichnen.
Die Investitionspause in Europa und den USA nutzten wir dazu, beim Rückkauf teilweise in neue ETFs zu investieren, die einen noch etwas höheren Nachhaltigkeitsanspruch haben als ihre Vorgänger. In Europa ist dies der „UBS MSCI Europe SRI“, der insbesondere beim Ausschluss fossiler Aktivitäten noch strenger ist als vergleichbare ETFs. In den USA haben wir die Position nun auf zwei ETFs aufgeteilt, nämlich in den „Amundi MSCI USA SRI“ und in den relativ neuen, sehr ambitionierten „UBS S&P 500 ESG ELITE“. Auf diese Weise verbessern wir sowohl die Streuung als auch die Nachhaltigkeitsqualität des „Grüne Welt“-Depots weiter.
Die Anleihen-ETFs hatten, im Einklang mit der Marktentwicklung, ebenfalls mit Kursrückgängen zu kämpfen. Dies betraf vor allem den ETF auf Green Bonds, da Green Bonds meist eine längere Restlaufzeit haben und daher empfindlicher auf Zinsanstiege reagieren.
Allerdings hatten wir die Gefahr steigender Zinsen gesehen und daher ein deutliches Übergewicht auf den anderen ETF gelegt, den wir bewusst mit sehr kurzen Restlaufzeiten ausgewählt haben. Diese Struktur hat die negative Entwicklung der Anleihenmärkte auf Ihr Depot deutlich gedämpft.
Dank unseres Schutzschirmes und unserer strategischen Ausrichtung der Anleihen-ETFs konnten sich die „Grüne Welt“-Strategien deutlich besser behaupten als die Finanzmärkte generell.

Ausblick

Während wir diese Zeilen schreiben, ist die Stimmung an den globalen Finanzmärkten angesichts der Fülle an Problemen grottenschlecht. Dies muss aber keine schlechte Nachricht sein. Schlechte Stimmung heißt ja, dass die Probleme von den meisten Investoren erkannt worden sind und sich in gesunkenen Kursen niedergeschlagen haben. Daher sieht unser Schutzschirm-System die Chance auf eine zumindest vorübergehende Erholung der  Kurse.
Dennoch dürfen wir uns nichts vormachen: Die relative Sorglosigkeit an den Finanzmärkten wird so schnell nicht wiederkommen. Wir sind darauf eingestellt, ebenso entschlossen wie mit ruhiger Hand die „Grüne Welt“-Depots durch diese unruhigen Zeiten zu steuern. Die Erfahrung lehrt, dass gerade auch in schwierigen Zeiten attraktive Renditen möglich sind.
Diese Chancen wollen wir bestmöglich nutzen, ohne dabei die Risiken und die nachhaltige Wirkung der Investitionen aus dem Auge zu verlieren.

Und natürlich bleiben die „Grüne Welt“-Strategien trotz der Entscheidung des EU-Parlaments frei von Investments in Kernkraft und fossile Energien!


Ein Update im Angesicht des Grauens

Gewöhnlich spiegeln wir in diesem Blog unsere ebenso ernsthafte wie frohe Zuversicht, dass sich unsere Welt Schritt für Schritt verbessern lässt. Seit einigen Tagen wird dieser Optimismus auf die härteste Probe gestellt. Die in Worten nicht fassbaren Schrecken, welche zwei Flugstunden entfernt die ukrainische Bevölkerung und die Soldaten beider Seiten erleiden, relativieren das Meiste, was uns sonst wichtig erscheint. Aber es ist eben auch unsere Pflicht, die Vermögen unserer Kunden zu bewahren. Daher: Während auch unsere Gedanken in Kiew und Charkiw, in Lemberg und in Mariupol sind, fassen wir den aktuellen Stand bei der „Grünen Welt“ zusammen.

Die gute Nachricht: Trotz der erheblichen Verwerfungen an den Finanzmärkten ist es uns gelungen, die Verluste für die Depots der „Grünen Welt“ eng zu begrenzen.
Dies liegt erstens daran, dass wir fast kein Engagement in russischen Aktien hatten. Die in vielerlei Hinsicht schmutzige Struktur der russischen Wirtschaft führte dazu, dass unser nachhaltiger Schwellenländer-ETF lediglich zwei Unternehmen aus Russland enthielt. Kunden mit der Strategie „Grüne Welt 100“ waren per Ende Januar zu weniger als 0,2% in diesen beiden russischen Unternehmen investiert, „Grüne Welt 50“ sogar zu weniger als 0,1%.
Zweitens hatte ja bereits im November unser Schutzschirm-Mechanismus eine gefährliche Instabilität an den europäischen und amerikanischen Aktienmärkten erkannt. Unserem vollständigen Verkauf der betreffenden ETFs folgt keine zwei Wochen später der erste Kursrutsch bei den zuvor gehypten Technologie-Aktien. Es folgten wachsende Sorgen über die stark steigende Inflation, und im Februar kam die Angst vor Putins Militäraktionen hinzu. Während all dieser Wochen wurden die Finanzmärkte bereits von starken Schwankungen geschüttelt, die wir beruhigt von der Seitenlinie beobachten konnten. So waren die Depots der „Grünen Welt“ sehr defensiv aufgestellt, als der unfassbare Angriff auf die Ukraine begann. 

Die starken Schwankungen an den Märkten lassen jede Messung der Wertentwicklung schnell altern, doch so viel: Als Ende Februar der DAX ein Jahresminus von über -15% und der MSCI World (in Euro) von knapp -10% aufwies, lagen die „Grüne Welt 100“-Depots mit weniger als -4% und die „Grüne Welt 50“-Depots weniger als -3% (alle Angaben vor Kosten und Steuern) recht stabil auf Kurs.

Für die erste Märzwoche zeigte unser Schutzschirm dann eine konstruktive Situation für die US-amerikanischen, nicht aber für die europäischen Aktien an. Konsequenterweise haben wir wieder ETFs auf US-Aktien. Die Marktentwicklung hat unserem Algorithmus seitdem recht gegeben: Während die US-Aktien leicht zulegen konnten, stürzten die Kurse an den deutschen und europäischen Börsen erneut böse ab. Wir sind erleichtert, dass unsere Kunden von diesen Verlusten nicht betroffen sind.

Auf Russisch und in anderen slawischen Sprachen bedeutet das Wort „MIR“ nicht nur „Welt“, sondern auch „Frieden“. Damit ist eigentlich alles gesagt. Wir wollen, jeder auf seine Weise, hoffen, dass diese Botschaft endlich auch im Kreml Gehör findet.

Wir danken allen Kunden und Wegbegleitern für das fortgesetzte Vertrauen auch und gerade in den schwierigen Zeiten, und wünschen Ihnen und allen Menschen Segen in diesen schweren Tagen. Ihr Team vom „Grünen Frieden“

Foto: pixabay

 


Notorische „R B G“

Wie wird man im neunten Lebensjahrzehnt zu einem umjubelten Idol? Bei Ruth Bader Ginsburg, der kürzlich verstorbenen Richterin am Verfassungsgericht der USA, hat es viel mit ihrer Liebe zur Wahrheit zu tun – zumindest kann man sogar auf T-Shirts lesen, dass sich ihre Glaubwürdigkeit beim Umgang mit Tatsachen schon im Vornamen spiegelt („tRUTH“). Viele Rechte von Frauen und People of Color mussten in den USA vor Gericht erfochten werden; hierbei besonders hervorgetan hat sich eben die imponierende Ruth Bader Ginsburg aka „notorious RBG“ – diesen Spitznamen verdankte sie ihrer Hartnäckigkeit.

Jedoch liegt die Wahrheit selten offen zutage und auch im Finanzbereich wird sie des Öfteren durch Marketingbudgets zugestellt. Diese Budgets sind – irgendwo müssen die Kosten ja hinfließen – bei aktiven Fonds deutlich größer als bei ETFs. Umso erfreulicher, wenn eine neutrale Seite laufende Diskussionen mit Fakten bereichert: Das Analysehaus Morningstar hat in einer Studie die von etlichen Marktteilnehmern vertretene These aufgegriffen, dass die zuletzt relativ ruhigen Börsenjahre mit steigenden Kursen ETFs bevorzugt hätten. Aber nun boten die durch „Corona“ verursachten Marktturbulenzen den aktiven Managern ja eine einmalige Gelegenheit, die Vorzüge ihres handelsfreudigen Ansatzes unter Beweis zu stellen. Und das Ergebnis:

Ganz klar: Die aktiven Manager haben mehrheitlich diese große Chance vergeigt, wie Morningstar in seiner Analyse von über 22.000 Fonds-Ergebnissen belegt. Viele aktive Fonds entwickelten sich im ersten Halbjahr 2020, wie schon die Jahre zuvor, schlechter als ihre jeweilige Benchmark. Und so schaffte es selbst in diesem für aktive Manager günstigen Umfeld weniger als die Hälfte, das durchschnittliche Ergebnis von ETFs zu übertreffen. Recht gut schnitten jene Manager ab, die in speziellen Märkten operierten, während die typischen Investmentfonds für die breite Basisanlage wenig überzeugten.

Man muss dazu noch sagen: Der große Nachteil von aktiven Fonds, nämlich ihre hohe Kostenquote, kommt bei einem so kurzen Zeitraum gar nicht recht zum Tragen. So verwundern die noch wesentlich trüberen Ergebnisse über einen Zehn-Jahres-Zeitraum nicht, die Morningstar ebenfalls präsentierte. Langfristig hinken fast vier von fünf aktiven Fonds den ETFs hinterher. Aus früheren Studien weiß man zudem: Die in der Vergangenheit herausragenden Fonds schaffen es zu selten, ihren Erfolg verlässlich in die Zukunft zu verlängern. Der Anleger kann also aus Vergleichen bisheriger Performance nicht herauslesen, welchem aktiven Fonds in der Zukunft das Timing an den Finanzmärkten gelingen wird.

Auch für die Tücken des Timings hat die beeindruckende Ruth Bader Ginsburg eine Lektion hinterlassen, wenn auch unfreiwillig. Da US-Verfassungsrichter auf Lebenszeit berufen werden, hatten viele Demokraten die bereits gegen mehrere Krebserkrankungen kämpfende RBG einst vergeblich bekniet, zurückzutreten. Denn dann hätte der damalige Präsident Barack Obama eine liberale Nachfolge auswählen können. Ihren Kampf, die Amtszeit Donald Trumps in der Hoffnung auf einen Sieg Joe Bidens zu überleben, hat RBG nun verloren. Ein bedrückendes Beispiel, wie sehr Timing schief gehen kann, und wie leicht man die eigene Wirkmächtigkeit überschätzt. Und die Morningstar-Studie zeigt einmal mehr auf: Diese Lektion gilt auch fürs Managen an den Finanzmärkten. Wir bleiben deswegen lieber „notorisch Regel-Basierte Geldanleger“!


Interview mit einer Ikone

Es war schon etwas Besonderes für mich und hat richtig Freude gemacht, das Gespräch via Skype mit einer Ikone meiner Jugend: Dr. Bernhard Jünemann, Pionier als Moderator der Telebörse. Nun ist das Interview in der September-Ausgabe des DEKA-ETF-Newsletter erschienen. Und wir bekommen das Feedback, es sei richtig interessant geworden. Danke 🙂 … na dann, bitte HIER klicken!


Roter Alarm – aber nicht in der Grünen Welt

Es wäre als Fernseh-Krimi wirklich großartig gewesen. Aber die Geschichte „House of Wirecard“, wie die FAZ sie nennt, ist leider wahr. Wer was (nicht) gewusst hat und wer wen betrogen hat, wird noch längere Zeit unklar bleiben. Sicher ist: Bei Wirecard-Aktionären herrscht angesichts eines gefühlten Totalverlusts Alarmstufe Rot – allein innerhalb der vergangenen Woche brach der Kurs um fast drei Viertel ein.

Es gibt aber eine gute Nachricht: Investoren der Grünen Welt können sich entspannt zurücklehnen. Und diese Gelassenheit hat System. Die von der Grünen Welt eingesetzten Aktien-ETFs filtern nämlich bekanntlich nach ESG-Kriterien, wobei das „G“ fürs englische „Governance“ steht – wir nennen es lieber „Ganzheitliche Unternehmensführung“. Diese ist deswegen so wichtig, weil herausragendes Umwelt- und Sozialmanagement nur funktionieren kann, wenn in einem Unternehmen alles fair und mit rechten Dingen zugeht. Wie man auch immer das Management bei Wirecard beschreiben will – „gut“ oder gar „ganzheitlich“ kann es offenkundig nicht gewesen sein. Und weil Nachhaltigkeits-Ratingagenturen das schon länger so gesehen haben, findet sich die Wirecard-Aktie in keinem nachhaltigen ETF der Grünen Welt!

… dafür aber in etlichen Depots von Privatanlegern sowie in namhaften Investmentfonds, in die ebenfalls viele Privatanleger vertrauensvoll investiert haben. Die Privatanleger sind ehrlich zu bedauern – wer hätte sich schon ein Desaster dieses Ausmaßes vorstellen können? Bei den professionellen Portfoliomanager der betroffenen Investmentfonds kommt man hingegen um das Wort „Armutszeugnis“ kaum herum. Immer wieder führen die Vertreter dieser Investmentfonds ins Feld, welche Vorteile aktives Management hätte, um Chancen zu finden und Risiken rechtzeitig zu erkennen. Mit Blick auf Wirecard fällt es schwer, solche Aussagen wohlwollend zu kommentieren. Fakt ist: Die Anlageregeln, mit denen die Grüne Welt arbeitet, haben dieses Desaster für unsere Kunden vermieden.

Fairerweise muss man ergänzen: Im Leben ist alles möglich, sogar das Gegenteil. Niemand ist vor Fehlern gefeit, auch die Grüne Welt nicht. Wer aber diszipliniert und nachhaltig anlegt, hat ein deutlich reduziertes Risiko, bei Dramen wie „House of Wirecard“ mit von der Partie zu sein. Solche Krimis schaut man sich lieber entspannt vom Sofa aus an.


Aus dem Corona-Tief mit dem Hochgeschwindigkeits-Zug

Bei allem berechtigten Gemurre über die Deutsche Bahn: Meistens fahren ihre Züge an das vorher angekündigte Ziel. Wer sich für die Aktienmärkte interessiert, wäre hingegen oft froh zu wissen, wohin die Reise bei den Kursen geht. Klar, langfristig geht es nach oben – aber was passiert davor?

Wir haben es vor elf Wochen gewagt und mitten im Corona-bedingten Kursrutsch eine klare Prognose abgegeben, wohin unserer Ansicht nach der Börsenzug fahren würde. Wir waren uns sicher gewesen, dass es mit der Zeit wieder zurück nach oben gehen würde. Doch wir hatten schon erwartet, dass zwischendrin etliche Umwege in Kauf zu nehmen wären.

Wenn wir jetzt ein Zwischenfazit ziehen, stellen wir jedoch fest: Die Prognose mit den Umwegen war verkehrt 😉 Tatsächlich erwies sich der Tag unseres Blogbeitrags vom 23. März als der Tiefpunkt des Corona-Crashs (gemessen am Index MSCI World ®), und seitdem klettern die Kurse mit der Geschwindigkeit eines Boulder-Weltmeisters auf praktisch direktem Weg nach oben. Wer gleich eingestiegen ist (und ja, das haben in jenen Tagen mutige „Grüne Welt“-Kunden getan), konnte sich bereits Ende Mai über ein Plus von rund 28% freuen (gemessen an unserem „Grüne Welt 100“-Index). Und im Juni ging es bislang sogar weiter!

Was lernen wir daraus? Der größte Fehler, den ein Anleger machen kann, ist und bleibt: Nicht investiert zu sein. Die Grüne Welt steht bereit zu einer umweltfreundlichen Fahrt, zeitweise sogar in High Speed. Also: Einsteigen, bitte!


Jetzt! … ist der beste Zeitpunkt anzufangen

Die Corona-Krise erschüttert unsere Gesellschaft – und die Börsen. Viele Anleger hat die Panik erfasst. Und doch: Wer langfristig denkt, sollte die tiefen Kurse zum Einstieg nützen.

Die Corona-Krise erschüttert unsere Gesellschaft. Dies spiegeln auch die Finanzmärkte, die in den vergangenen Tagen und Wochen massiv gebeutelt wurden. Während unsere Gedanken bei den vielen betroffenen Menschen sind, bei den Kranken, Sterbenden und den mit ihnen Leidenden, bei den erschöpften Ärzten und anderen im Gesundheitssystem Tätigen, bei allen, die nun in Sorge, Überforderung, Genervtheit und Angst um Gesundheit und wirtschaftliche Existenz leben – währenddessen wollen wir unserer Verantwortung um die Finanzen der Menschen gerecht werden und mit klarem Kopf auf die Entwicklung der Börsen sehen.

Schauen wir auf die Fakten. Seit dem Höchststand im Februar sind die globalen Aktienmärkte wie ein Stein gefallen und haben im Schnitt fast ein Drittel verloren. Vieles an dieser Bewegung ist außergewöhnlich: Erstens startete sie direkt von Rekordhöchstständen, während alle bisherigen Crashs sich über Wochen und Monate andeuteten. Zweitens verlief sie bisher ohne wirkliche Zwischenerholung, obwohl wir seit Jahrzehnten die Erfahrung machen, dass Marktzusammenbrüche in Wellen verlaufen und immer wieder von kräftigen Gegenbewegungen unterbrochen werden. Drittens startete sie, ohne dass die konjunkturellen Frühindikatoren eine Eintrübung der Wirtschaft angezeigt hätten – kein Wunder, denn es waren politische Entscheidungen, die der Wirtschaft jäh den Boden unter den Füßen wegzogen.

Alles ging sehr schnell – und so sprangen keine Schutzschirme unserer Grünen Welt auf, ehe die Abwärtsbewegung einsetzte. Das klingt zunächst verwunderlich. Aber es lässt sich erklären, warum sich die Schutzschirme nicht aktiviert haben: Sie waren für die sich langsam zusammenbrauenden Crashes der Vergangenheit hin konstruiert, nicht auf den politischen „Shutdown“ der Corona-Krise.

Wenn wir nun aktuell auf die Kurse schauen, sehen wir: Die nachhaltigen Aktienindizes, wie sie die Grüne Welt auswählt, haben sich im Schnitt um mindestens drei Prozent besser entwickelt als die breiten Aktienmärkte. Und wir stellen die Frage: Was wären jetzt die Handlungs-Optionen – und wie sind diese zu bewerten?

Sollte ich besser gar nicht in Aktien – oder überhaupt nicht in Wertpapiere – investieren?“ Natürlich sind die aktuellen Bewegungen happig. Aber: Wer bereits 2017 oder früher in globale Aktien einstieg, liegt typischerweise immer noch im Plus, und damit besser als jeder Tagesgeldjäger. Aktien sind trotz solcher schwierigen Phasen, wie wir sie derzeit erleben, die beste Alternative der langfristigen Geldanlage.

Sollte ich besser in aktives Management investieren?“ In Phasen mit Kursstürzen erleben wir immer wieder aktive Manager, die stolz darauf verweisen, einen Teil der Verluste vermieden zu haben. Es lohnt sich dann immer zu schauen, welche Ergebnisse diese Manager in der Aufwärtsphase davor erzielt haben. In den allermeisten Fällen haben sie durch ihren Pessimismus nicht nur aktuelle Verluste, sondern zuvor auch stattliche Gewinne vermieden. Langfristig, das zeigen wissenschaftliche Studien, erzielen die passiven ETFs bessere Ergebnisse als aktive Manager.

Sollte ich zumindest jetzt aussteigen?“ Bei der Geldanlage spielt uns die Psyche immer wieder einen Streich. Wir wollen auf und davon, wenn es brenzlig wird. Aber wohl überlegt, ist genau das der falsche Impuls. Denn jetzt sind Aktien billiger als vor einigen Wochen – also ist jetzt nicht Verkaufen, sondern Einsteigen die interessante Option für alle, die langfristig anlegen wollen. Was auch immer die nächsten Wochen bringen – in ein paar Jahren wird man sich freuen und stolz auf sich sein, 2020 zu extrem günstigen Kursen die Basis seines Vermögensaufbaus gelegt zu haben.

Denn die jetzigen tiefen Kurse spiegeln unser aller enorme Unsicherheit wider. Noch nie gab es eine Krise, deren Gebot darin bestand, gerade zu allen vertrauten Menschen und Freunden Abstand zu halten. Wir alle wissen nicht, wie lang dieser Zustand anhalten wird, diese Ungewissheit macht uns Angst, und die Angst drückt auch auf die Börsenkurse. Aber das Virus wird die Welt nur für eine recht kurz Zeit lähmen. Es wird nach der jetzigen Ausnahmesituation ein „Danach“ geben. Ein Danach, in dem manches anders sein wird, aber in dem es weiter erfolgreiche Unternehmen geben wird, und in dem Anleger, die ökologisch-soziale Impulse setzen, sowohl langfristig profitieren als auch die Welt nachhaltiger und damit besser machen. In dieses Danach können wir heute investieren.

Streifen wir unsere Angst ab. Die beste Zeit, in die Grüne Welt einzusteigen, ist: Jetzt!


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