Warum wir ETFs einsetzen

„ETF“! Kaum ein Schlagwort war wohl in den letzten zehn Jahren so oft in den Schlagzeilen von Finanzblogs und auf den Titelseiten von Finanzzeitschriften zu lesen. Gebetsmühlenartig werden dort die Vorzüge von ETFs für Privatanleger*innen wiederholt: kostengünstig und breite Streuung.

Das ist auch alles richtig und wichtig. Doch mit einigen weiteren Vorteilen von ETFs sind viele noch nicht vertraut. Auch etliche Finanzberater*innen scheuen davor zurück, ihnen einen Platz in ihrem Produktportfolio einzuräumen.

In diesem Beitrag lesen Sie die Gründe, warum wir so überzeugt sind von ETFs, dass wir ausschließlich sie in unserer Strategie einsetzen, und warum dies aus Anleger- wie aus Berater-Sicht eine sehr gute Lösung darstellt. Wir beleuchten auch Grenzen und Nachteile von ETFs und sagen, wie man damit umgeht.

Was sind ETFs? (zum Ausklappen)

Als ETFs erfunden wurden, brachten sie gleich zwei Innovationen ein: Erstens wurden sie nicht über die ausgebende Fondsgesellschaft, sondern auch an der Börse gehandelt. Darauf deutet auch das Kürzel „ETF“: Exchange-Traded Fund. Zweitens bauen sie strikt einen Index nach, zum Beispiel den DAX. Daher ist auch die Bezeichnung „Indexfonds“ gebräuchlich. Man nennt diesen Ansatz auch „passives“ Investieren, weil keine aktiven Entscheidungen zur Auswahl der Wertpapiere und deren Anteil im Fondsportfolio getroffen werden.

Das breite Angebot an ETFs bietet die Möglichkeit, sein Investment zu fokussieren. So gibt es ETFs, die in Aktien oder Anleihen investieren, in bestimmte Branchen oder Regionen, oder die auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. Der Schlüssel ist stets, dass ein passender Index existiert, den der ETF dann abbildet.

Vier Vorteile von ETFs

1. Niedrige Kosten und dennoch Beratervergütung

ETFs sparen sich aufgrund ihrer Konstruktion Aufwendungen in aufwendiges Management und Recherche, die bezahlt werden müssten. Bei den meisten herkömmlichen Fonds fällt nicht nur ein Ausgabeaufschlag, sondern auch eine jährliche Gebühr von mindestens 1,5, teils sogar über 2 Prozent des angelegten Vermögens an. Die jährlichen Kosten bei ETFs liegen dagegen in der Regel bei weit unter einem halben Prozent.

Bei den “Grüne Welt”-Strategien handelt es sich im Grundsatz um eine wohlüberlegte Zusammenstellung von ausgewählten nachhaltigen ETFs. Sie ist im Mantel einer Vermögensverwaltung gestaltet und mit einer aktiven regelbasierten Allokationsoptimierung ausgestattet. Diese bewährte Allokationsstrategie schlägt sich nachweislich vorteilhaft in der Performance nieder (mehr dazu finden Sie zum Beispiel in diesem Beitrag zum Börsenjahr 2022)

Der Mantel der Vermögensverwaltung hat nicht nur den Vorteil, Anleger*innen von den Mühen zu entlasten, sich um ihre Geldanlage kümmern zu müssen. Gleichzeitig erlaubt sie Anlageberater*innen, sich ihre Leistung in Beratung und Betreuung durch eine laufende Bestandsprovision bzw. eine Einstiegsgebühr vergüten zu lassen. Dies lässt sich flexibel an das jeweilige Geschäftsmodell anpassen. Anlageberater*innen müssen also keine klassischen aktiven Fonds empfehlen, nur um auf ihre Kosten zu kommen. Für alle Beteiligten erleichternd ist der viel geringere Bedarf an laufender Dokumentation im Gegensatz zum Modell der Anlageberatung.

Zum Thema „Kosten“ sei noch ergänzt: Beim Kauf und Verkauf von ETFs an der Börse können nicht unerhebliche Handelskosten anfallen, die für Laien nicht ohne Weiteres zu erkennen sind. Natürlich wird bei den “Grüne Welt”-Strategien auch darauf geachtet.

2. Durch breite Streuung verlässliche Rendite

Entscheidet man sich mit einem ETF-Investment dafür, in einen Index, in bestimmte Regionen oder in eine spezielle Branche zu investieren, erreicht man, mit nur sehr geringen Abweichungen, die Rendite des jeweiligen Marktes.

Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.

Und genau dieses verlässliche Renditeverhalten ist ein starkes Argument für ETFs. Ein Großteil der Fondsmanager schafft es nämlich trotz teils extrem hohen Aufwands nicht, den Markt auf Dauer zu schlagen und nach Kosten eine Überrendite zu erzielen.

Im Gegenteil: Im Langfristvergleich entwickeln sich fast alle aktiven Fonds schlechter als der Vergleichsmarkt – und eben schlechter als ETFs.

Dass für die langfristige Geldanlage ETFs die erste Wahl sind, dafür liefert auch die Wissenschaft deutliche Argumente. Die empirisch gut unterstützte Effizienzmarkt-Hypothese kann nämlich das schwache Abschneiden der aktiven Fondsmanager erklären. Vereinfacht gesagt: Alle Investoren zusammen bilden ja gemeinsam den Finanzmarkt. Und daher können im Durchschnitt alle nur eine durchschnittliche Rendite erreichen – vor Kosten. Ein Jahr liegt der eine besser, ein anderes Jahr der andere. Aber die hohen Kosten – neben den jährlichen Gebühren sind das auch Transaktionskosten durch häufiges Umschichten sowie Performancegebühren – drücken dann alle gemeinsam langfristig unter den Durchschnitt.

Das alles gilt grundsätzlich für sogenannte etablierte Märkte, also jene Bereiche der Finanzmärkte, auf denen der Schwerpunkt der meisten Anlegenden liegen sollte – insbesondere gilt das für die private Anlage. 

Damit ETFs auch gute Investments in enge Nischenmärkte oder innovative Bereiche darstellen, müssen sie jedoch intelligent konstruiert sein – bei solchen Nebenmärkten kann nicht jeder ETF empfohlen werden.

Zur Verlässlichkeit des Renditeverhaltens gehört ein weiterer Aspekt: 

ETF-Anlegende kennen die Branchen-, Währungs- und Länder-Struktur (Allokation) ihres Investments permanent. Während aktiv gemanagte Fonds fortlaufend Änderungen vornehmen, was die Portfoliostruktur unkontrollierbar macht, steuert die Grüne Welt die Struktur der Regionen und Währungen regelbasiert; und somit verweilt auch die Branchenstruktur im ETF-typischen stabilen Rahmen.

3. Verlässliche Rendite spielt auch Berater*innen in die Karten

Man darf folglich davon ausgehen, dass ETFs insbesondere auf lange Sicht sehr gut abschneiden. Für Anlageberater*innen bedeutet das auch: Sie können nicht in die Situation kommen, Ausreißer in der Wertentwicklung erklären zu müssen, wenn der ausgewählte aktive Fonds nicht mit dem Markt Schritt halten konnte. Ein ETF geht hingegen die Entwicklung seines Marktes nach oben und nach unten mit – das ist für Kund*innen leicht nachvollziehbar.

Im Vergleich zu einer Anlage in einzelne Aktien haben ETF-Investments den Vorteil, dass das Risiko breit gestreut wird. Die Insolvenz eines Unternehmens (man denke an Wirecard!) kann für Anlegende, die auf Einzelwerte setzen, den Totalverlust bedeuten, während sie auf einen ETF nur geringe Auswirkungen hat.

“Warum die Nadel im Heuhaufen suchen, wenn man den ganzen Heuhaufen kaufen kann”
John Bogle, Erfinder der ETFs

Die „Grüne Welt“ geht noch einen Schritt weiter: Sie vereint für die Aktienanlage ETFs auf die verschiedenen Weltregionen, und zwar so, dass ein wirklich breites, weltumspannendes Investment entsteht. Dabei vermeidet sie Konstruktionsmängel à la MSCI World, bei dem rund 70 % nur auf die USA entfallen.

4. Sicherer und transparenter Sachwert

Rechtlich gesehen sind ETFs UCITS-Fonds. „UCITS“ ist die EU-weit geltende Regulierung für Publikumsfonds – das heißt also, für ETFs gelten die gleichen Regeln wie für herkömmliche Investmentfonds. Deshalb gelten die Portfolios von ETFs ebenso als Sondervermögen und werden getrennt von den Vermögen der Fondsgesellschaft und der Depotbank verwahrt. Vor einer theoretisch denkbaren Zahlungsunfähigkeit der Fondsgesellschaft oder der Depotbank müssen ETF-Anleger*innen sich also nicht sorgen: Das sogenannte Emittentenrisiko, das bei ETCs oder Indexzertifikaten sehr wohl besteht, gibt es bei ETFs nicht.

ETFs lassen sich in physisch replizierende und synthetisch replizierende (auch „swap-basierte“ genannt) Varianten unterteilen. Physische ETFs investieren, so wie man es sich auch vorstellt, direkt in genau die gleichen Werte des nachzubildenden Index mit exakt der gleichen Gewichtung. Bei synthetischen ETFs hingegen wird lediglich die Performance nachgebildet und per Tauschgeschäfte (Swaps) realisiert.

Für die nachhaltige Anlage kommen nur physisch replizierende ETFs in Frage. Es geht hierbei ja nicht nur um die Wertentwicklung des nachhaltigen Index, sondern auch darum, in die nachhaltigen Unternehmen investiert zu sein und nicht in andere mit weniger vorteilhaften ökologischen und sozialen Eigenschaften. Selbstverständlich sind sämtliche ETFs, die in den “Grüne Welt”-Strategien eingesetzt werden, physisch replizierend.

Ein weiteres Plus von regelbasierten Fonds betrifft die Transparenz. Informationen über die genaue Zusammenstellung des Index lassen sich jederzeit nahezu tagesaktuell einsehen. Bei herkömmlichen Fonds hingegen werden nur die zehn größten Positionen angezeigt, die vollumfängliche Auflistung wird meist nur im Geschäftsbericht gezeigt, der dann möglicherweise in diesem Punkt schon veraltet ist.

Ebenso findet man die Nachhaltigkeitsmethodik, entweder auf der Website des Indexanbieters oder beim ETF-Emittenten.

Grüne Welt: Win-Win für Anlage und Finanzberatung

Für Privatpersonen haben ETFs also eine Reihe von Vorteilen und die Popularität dieser Geldanlage ist nicht unbegründet.

Als transparente Geldanlage mit verlässlicher Rendite, die nicht die Gefahr von Erklärungsnot bei erfolglosen Investitionen birgt, empfehlen sich ETFs auch als zentraler Baustein im Produktspektrum von Finanzberater*innen.

Mit den „Grüne-Welt“-Strategien bieten wir eine nachhaltige Geldanlage für Ihre Kund*innen an, die einfach zu handhaben, renditestark und kostenarm ist, gleichzeitig aber auch die Vermittlung und Beratung ansprechend entlohnt.

ETFs sinnvoll ergänzen

ETFs bieten sich als Schwerpunkt und Herzstück jeder Vermögensgestaltung an.

Wie oben dargestellt, können ETFs allerdings keine systematische Überrendite erzielen. Zudem stößt ihr Ansatz bei Themeninvestments manchmal an seine Grenzen, denn hier geht es nicht nur um messbare Kriterien, sondern besonders um die Zukunftsfähigkeit von Geschäftsmodellen, was nur mit thematischer Fachexpertise möglich ist.

Insofern eignen sich als Ergänzung zum ETF-Basisinvestment, gemäß dem Core-Satellite-Ansatz, andere Anlagen wie Themenfonds, Direktbeteiligungen, Immobilien oder Mikrofinanz als Satelliten. Das eröffnet nicht nur die Möglichkeit, das Risiko noch etwas weiter zu streuen, sondern vor allem auch, gezielte Akzente je nach individuellen Vorlieben des Kunden oder der Kundin zu setzen.

Statt “Entweder ETFs oder Fonds” plädieren wir für den Ansatz: „Sowohl als auch!“ Wir sind von den Vorteilen von ETFs als Basisinvestment absolut überzeugt, haben aber auch im Blick, wo andere Anlageformen ihre Berechtigung haben.


Grüne Welt im Jahr 2022 – Performance im Jahr der Zeitenwende

Das Börsenjahr 2022 war für die Anleger ein Jahr zum Vergessen. Anders als in sonstigen Bärenmarkt-Phasen gab es aber im Jahr 2022 auch kein Verstecken in Anlageklassen wie Anleihen oder Gold.

In diesem Beitrag blicken wir zurück auf das Börsenjahr 2022 und wie sich die Grüne Welt in diesem Sturm behauptet hat.

Marktrückblick 2022 – Eiskalte Stimmung bei Aktien und Anleihen

Im Börsenjahr 2022 blies den Anlegern ein kalter Wind ins Gesicht. Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie waren noch nicht überwunden, da sah sich die Welt mit dem Ukraine-Krieg und der dadurch akut gewordenen Energiekrise einer völlig neuen Herausforderung gegenüber. Eine besondere Belastung stellten die auf dem Boden dieser Krisen in ungeahnte Höhen kletternden Inflationsraten dar. Um den starken Anstieg der Güterpreise zu bekämpfen, beendeten die Notenbanken sowohl in Europa als auch in den USA abrupt die jahrelang ultralockere Geldpolitik. Gerade dies sorgte für Katerstimmung an den Finanzmärkten.

Zweites Halbjahr bringt keine Besserung

Nach dem ersten Halbjahr 2022, für das an vielen Börsen rekordhohe Verluste verzeichnet wurden, folgte ein schwankungsreiches zweites Halbjahr, das unter dem Strich aber ebenfalls mit Verlusten endete. Heimische Anleger profitierten immerhin von der kräftigen Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro, wodurch die Verluste an den US-Aktienmärkten eingeengt wurden. Der DAX verlor im vergangenen Jahr 12,3% und befand sich damit im globalen Mittel: Der weltumspannende Aktienindex „MSCI All-Country World“ gab aus Sicht von Euro-Anlegern 13,4% ab.

Anleihen standen das gesamte Jahr über ebenfalls unter Druck, weil steigende Zinsen mit sinkenden Anleihenkursen einhergehen. So gaben die Kurse von Bundesanleihen mit zehnjähriger Restlaufzeit rund 20% nach, Staatsanleihen anderer Länder sowie Unternehmensanleihen verloren teilweise noch deutlicher.

Portfolioentwicklung und Anlagestrategie: Grüne Welt behauptet sich besser als weltweite Märkte

Bereits im November 2021 hatte unser Schutzschirm-System eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Kursturbulenzen angezeigt. Konsequenterweise hatten wir daraufhin die Aktienquote um etwa zwei Drittel reduziert. In zwei Schritten fuhren wir sie im Jahr 2022 wieder nahe der maximal möglichen 50 % hoch: Einige Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine sah unser System die Zeit gekommen, die US-Aktien wieder ins Depot zu nehmen. Mitte Juni erhielten wir das gleiche Signal für Europa und kauften auch dort, zu deutlichen günstigeren Kursen als beim Verkauf, die Aktien-ETFs zurück.

Im zweiten Halbjahr zeigte unser Schutzschirm-System keine Handelssignale, so dass wir auch keine taktischen Transaktionen durchführten.

Die besondere Berücksichtigung ökologischer und sozialer Kriterien gehört natürlich zum Kern der „Grüne Welt“-Investitionsstrategie. Bei den Aktien-ETFs setzen wir unverändert auf die Kombination aus strengen Ausschlusskriterien mit einer anspruchsvollen Auswahl der nachhaltigsten Unternehmen jeder Branche („Best in Class“-Ansatz). Die Rückkäufe im März und Juni nahmen wir zum Anlass, in Europa und in den USA jeweils einen noch etwas strengeren ETF in Ihr Portfolio zu integrieren.

Von den beiden Anleihen-ETFs wendet einer einen ähnlichen Ansatz an wie die Aktien-ETFs, während der andere in Green Bonds investiert – was bedeutet, dass die investierten Gelder ausschließlich ökologisch sinnstiftende Aktivitäten von Unternehmen und Staaten finanzieren. Da Green Bonds meist eine längere Restlaufzeit haben, reagieren sie empfindlicher auf Zinsanstiege, wie wir sie in den vergangenen zwölf Monaten erlebt haben. Daher steht beim „Green Bond“-ETF ein kräftiges Minuszeichen zu Buche. Allerdings hatten wir seit Längerem die Gefahr steigender Zinsen gesehen und daher ein deutliches Übergewicht auf den anderen ETF gelegt, den wir bewusst mit sehr kurzen Restlaufzeiten ausgewählt haben. Diese Struktur hat die negative Entwicklung der Anleihenmärkte auf Ihr Depot deutlich gedämpft.

Festzuhalten bleibt, dass sich die „Grüne Welt“-Strategien im vergangenen Jahr vor allem dank unseres Schutzschirmes, aber auch wegen der beschriebenen Struktur des Anleiheteils deutlich besser behaupten konnten als die globalen Finanzmärkte. Zwar ließ sich ein Minus in der Jahresbilanz 2022 nicht vermeiden, aber im Vergleich zu den Verlusten an den weltweiten Aktien- und Anleihenmärkten konnten wir den Rückgang deutlich eingrenzen.

Marktausblick: Die Ungewissheit bleibt

Selten gingen die Investoren mit so viel Ungewissheit in ein neues Börsenjahr wie nun 2023. Die Energiekrise hat sich zwar etwas entspannt, ist aber noch nicht überwunden. Beim Krieg in der Ukraine gibt es keine Perspektive für ein baldiges Ende, dafür aber eine unabsehbare Zahl von Risiken, die sich von der Stabilität der Eurozone bis zum Taiwan-Konflikt erstrecken. Apropos China: Die politisch verständliche Idee, sich unabhängiger von Xis zunehmend erratischer Diktatur zu machen, treibt über teurere Lieferketten die Inflation weiter an. Aus all diesen Gründen rechnen viele Beobachter mit einer baldigen Rezession.

Andererseits: Es wäre nicht das erste Mal, sollte auf diese skeptischen Ausblicke ein gutes Börsenjahr folgen. Zuletzt hellten sich die Konjunkturaussichten auf, was die Börsen mit einer Jahresanfangsrallye belohnten. Da trifft es sich gut, dass die Grüne Welt voll investiert ins neue Jahr ging. Als diese Zeilen entstehen, liegen die „Grüne Welt 100“-Portfolion in der noch kurzen Jahreswertung bereits über 5% im Plus, die „Grüne Welt 50“-Portfolien 2023 über 3% im Plus und haben damit einen Teil des Vorjahresminus bereits wieder wettgemacht.

Wir werden das gesamte Jahr ruhig und pragmatisch anstreben, Chancen zu nutzen und Risiken auszuweichen. Ruhe und Geduld fordert derzeit auch die „Sustainable Finance“-Regulierung, die sowohl die Anleger als auch die Anbieter seit Neuestem vor fast unlösbare Dokumentations- und Informationsaufgaben stellt. Leider bremsen diese Vorgaben, die eigentlich die Nachhaltigkeitskomponente in der Geldanlage fördern sollten, derzeit die inhaltliche Weiterentwicklung grüner Geldanlagen aus. Wir bleiben aber zuversichtlich und verfolgen weiterhin sehr aufmerksam, was sich am Markt nachhaltiger ETFs tut und eine Bereicherung für die „Grüne Welt“-Strategien sein könnte.


Wie nachhaltig können ETFs sein? YouTuber Robin im Gespräch mit Tim Helm von Grüne Welt

Der YouTouber Robin, bekannt für seine Videos zur E-Mobilität, hat unseren Geschäftsführer Tim Helm gefragt, wie ETFs ethisch-ökologische Kriterien erfüllen können, welche Unterschiede es dabei gibt und wie man wirklich nachhaltige ETFs erkennt.

Sehr kurzweilig und verständlich beleuchten die beiden diese Frage.

HIER können Sie es sich ansehen.


Halbjahresbericht der Grüne Welt-Strategien

Unser Portfolio-Manager Dr. Stefan Klotz fasst die turbulente Börsensituation und wie sich die „Grüne Welt“-Strategien darin gut bewähren, zusammen:

Rückblick

Nach einem vor allem für Aktienanleger hoch erfreulichen 2021 erwies sich die erste Hälfte des Börsenjahres 2022 als eine heftige Herausforderung für alle Investoren. Der weltumspannende Aktienindex „MSCI All-Country World“ rutschte zwischen Silvester und 30. Juni um 21% ab und verzeichnete so den höchsten Rückgang seit über drei Jahrzehnten.
Zu groß war der Schock, nach der überwunden geglaubten Corona-Krise mit einem Bündel noch schwererer Probleme konfrontiert zu sein: Der Krieg in der Ukraine verteuert und verknappt nicht nur die Versorgung mit Energie und Nahrungsmitteln, sondern trägt auch zu den Unterbrechungen globaler Lieferketten bei, die hauptsächlich durch die kompromisslose Corona-Politik Chinas verursacht werden. All dies drückt sich schließlich in unglaublich hohen
Inflationsraten aus – und gegen diese gehen die internationalen Notenbanken zunehmend rigoros vor. Dieser Schwenk in der Geldpolitik sorgte dafür, dass die Anleihen nicht wie sonst oft ein Gegengewicht zu den Verlusten der Aktien bildeten, im Gegenteil: Für die globalen Anleihen wurden noch nie so heftige Verluste verzeichnet wie im zu Ende gegangenen
Halbjahr.

Anlagestrategie

Bereits im vergangenen November hatte unser Schutzschirm-System eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Kursturbulenzen angezeigt. Konsequenterweise hatten wir uns daraufhin von den Aktienbeständen in Europa und den USA getrennt. So gingen wir in dieses schwierige Jahr mit einer von 50% auf etwa 16% deutlich abgesenkten Aktienquote. Einige Tage nach dem russischen Überfall auf die Ukraine sah unser System die Zeit gekommen, die US-Aktien wieder ins Depot zu nehmen und die Aktienquote so auf etwa 33% anzuheben.
Erst Mitte Juni erhielten wir das gleiche Signal für Europa und kauften auch dort auf spürbar niedrigerem Kursniveau die Aktien-ETFs zurück. Der Schutzschirm hat sich segensreich ausgewirkt: Von den Verlusten, welche die breiten Aktienmärkte erlitten haben, konnten wir etwa die Hälfte vermeiden. So kommt es, dass zwar der DAX inzwischen tiefer steht als zu Beginn des großartigen Börsenjahres 2021, aber unsere „Grüne Welt“-Aktienanlagen für den gleichen Zeitraum ein Plus verzeichnen.
Die Investitionspause in Europa und den USA nutzten wir dazu, beim Rückkauf teilweise in neue ETFs zu investieren, die einen noch etwas höheren Nachhaltigkeitsanspruch haben als ihre Vorgänger. In Europa ist dies der „UBS MSCI Europe SRI“, der insbesondere beim Ausschluss fossiler Aktivitäten noch strenger ist als vergleichbare ETFs. In den USA haben wir die Position nun auf zwei ETFs aufgeteilt, nämlich in den „Amundi MSCI USA SRI“ und in den relativ neuen, sehr ambitionierten „UBS S&P 500 ESG ELITE“. Auf diese Weise verbessern wir sowohl die Streuung als auch die Nachhaltigkeitsqualität des „Grüne Welt“-Depots weiter.
Die Anleihen-ETFs hatten, im Einklang mit der Marktentwicklung, ebenfalls mit Kursrückgängen zu kämpfen. Dies betraf vor allem den ETF auf Green Bonds, da Green Bonds meist eine längere Restlaufzeit haben und daher empfindlicher auf Zinsanstiege reagieren.
Allerdings hatten wir die Gefahr steigender Zinsen gesehen und daher ein deutliches Übergewicht auf den anderen ETF gelegt, den wir bewusst mit sehr kurzen Restlaufzeiten ausgewählt haben. Diese Struktur hat die negative Entwicklung der Anleihenmärkte auf Ihr Depot deutlich gedämpft.
Dank unseres Schutzschirmes und unserer strategischen Ausrichtung der Anleihen-ETFs konnten sich die „Grüne Welt“-Strategien deutlich besser behaupten als die Finanzmärkte generell.

Ausblick

Während wir diese Zeilen schreiben, ist die Stimmung an den globalen Finanzmärkten angesichts der Fülle an Problemen grottenschlecht. Dies muss aber keine schlechte Nachricht sein. Schlechte Stimmung heißt ja, dass die Probleme von den meisten Investoren erkannt worden sind und sich in gesunkenen Kursen niedergeschlagen haben. Daher sieht unser Schutzschirm-System die Chance auf eine zumindest vorübergehende Erholung der  Kurse.
Dennoch dürfen wir uns nichts vormachen: Die relative Sorglosigkeit an den Finanzmärkten wird so schnell nicht wiederkommen. Wir sind darauf eingestellt, ebenso entschlossen wie mit ruhiger Hand die „Grüne Welt“-Depots durch diese unruhigen Zeiten zu steuern. Die Erfahrung lehrt, dass gerade auch in schwierigen Zeiten attraktive Renditen möglich sind.
Diese Chancen wollen wir bestmöglich nutzen, ohne dabei die Risiken und die nachhaltige Wirkung der Investitionen aus dem Auge zu verlieren.

Und natürlich bleiben die „Grüne Welt“-Strategien trotz der Entscheidung des EU-Parlaments frei von Investments in Kernkraft und fossile Energien!


Meilenstein 10 Millionen erreicht!

Was gibt es Schöneres, als zu erleben, wie aus Kindern Leute werden?

Und genau so freuen wir uns darüber, dass der „Grünen Welt“ mittlerweile über zehn Millionen Euro anvertraut worden sind. Nur gut zwei Jahre nach ihrer Geburt hat sie diesen Meilenstein erreicht, trotz Corona und auch ohne einen großen Investor.

Wir hatten uns bewusst entschieden, auf die eigene Kraft zu vertrauen und auf die Unterstützung unseres Netzwerkes, auf fabelhafte Freunde, Vertriebspartner und Finanzberater. An sie, die mit ihrer Fairness, Kompetenz und Integrität die Grüne Welt glaubwürdig vertreten, geht daher unser großer Dank, ebenso wie an unsere Endkunden und all jene, die der „Grünen Welt“ ihr Vertrauen geschenkt haben.

So kann diese ihr wachsendes Gewicht zunehmend in die nachhaltige Finanzwelt einbringen, vor allem natürlich für noch bessere nachhaltige ETFs. Wir bereiten weitere Produktangebote mit dem „Grünen Welt“-Ansatz vor und freuen uns auf das weitere Blühen und Gedeihen, zum Wohle unserer Kunden und Partner – und für einer grünere, fairere Welt!


Ein Update im Angesicht des Grauens

Gewöhnlich spiegeln wir in diesem Blog unsere ebenso ernsthafte wie frohe Zuversicht, dass sich unsere Welt Schritt für Schritt verbessern lässt. Seit einigen Tagen wird dieser Optimismus auf die härteste Probe gestellt. Die in Worten nicht fassbaren Schrecken, welche zwei Flugstunden entfernt die ukrainische Bevölkerung und die Soldaten beider Seiten erleiden, relativieren das Meiste, was uns sonst wichtig erscheint. Aber es ist eben auch unsere Pflicht, die Vermögen unserer Kunden zu bewahren. Daher: Während auch unsere Gedanken in Kiew und Charkiw, in Lemberg und in Mariupol sind, fassen wir den aktuellen Stand bei der „Grünen Welt“ zusammen.

Die gute Nachricht: Trotz der erheblichen Verwerfungen an den Finanzmärkten ist es uns gelungen, die Verluste für die Depots der „Grünen Welt“ eng zu begrenzen.
Dies liegt erstens daran, dass wir fast kein Engagement in russischen Aktien hatten. Die in vielerlei Hinsicht schmutzige Struktur der russischen Wirtschaft führte dazu, dass unser nachhaltiger Schwellenländer-ETF lediglich zwei Unternehmen aus Russland enthielt. Kunden mit der Strategie „Grüne Welt 100“ waren per Ende Januar zu weniger als 0,2% in diesen beiden russischen Unternehmen investiert, „Grüne Welt 50“ sogar zu weniger als 0,1%.
Zweitens hatte ja bereits im November unser Schutzschirm-Mechanismus eine gefährliche Instabilität an den europäischen und amerikanischen Aktienmärkten erkannt. Unserem vollständigen Verkauf der betreffenden ETFs folgt keine zwei Wochen später der erste Kursrutsch bei den zuvor gehypten Technologie-Aktien. Es folgten wachsende Sorgen über die stark steigende Inflation, und im Februar kam die Angst vor Putins Militäraktionen hinzu. Während all dieser Wochen wurden die Finanzmärkte bereits von starken Schwankungen geschüttelt, die wir beruhigt von der Seitenlinie beobachten konnten. So waren die Depots der „Grünen Welt“ sehr defensiv aufgestellt, als der unfassbare Angriff auf die Ukraine begann. 

Die starken Schwankungen an den Märkten lassen jede Messung der Wertentwicklung schnell altern, doch so viel: Als Ende Februar der DAX ein Jahresminus von über -15% und der MSCI World (in Euro) von knapp -10% aufwies, lagen die „Grüne Welt 100“-Depots mit weniger als -4% und die „Grüne Welt 50“-Depots weniger als -3% (alle Angaben vor Kosten und Steuern) recht stabil auf Kurs.

Für die erste Märzwoche zeigte unser Schutzschirm dann eine konstruktive Situation für die US-amerikanischen, nicht aber für die europäischen Aktien an. Konsequenterweise haben wir wieder ETFs auf US-Aktien. Die Marktentwicklung hat unserem Algorithmus seitdem recht gegeben: Während die US-Aktien leicht zulegen konnten, stürzten die Kurse an den deutschen und europäischen Börsen erneut böse ab. Wir sind erleichtert, dass unsere Kunden von diesen Verlusten nicht betroffen sind.

Auf Russisch und in anderen slawischen Sprachen bedeutet das Wort „MIR“ nicht nur „Welt“, sondern auch „Frieden“. Damit ist eigentlich alles gesagt. Wir wollen, jeder auf seine Weise, hoffen, dass diese Botschaft endlich auch im Kreml Gehör findet.

Wir danken allen Kunden und Wegbegleitern für das fortgesetzte Vertrauen auch und gerade in den schwierigen Zeiten, und wünschen Ihnen und allen Menschen Segen in diesen schweren Tagen. Ihr Team vom „Grünen Frieden“

Foto: pixabay

 


„Grüne Welt“-Anleger sind auch verantwortungsvolle Vermieter

Kann man menschliches Verhalten in Zahlen erfassen? Eine spannende Frage – und der wollen wir uns nicht mit Statistiken nähern. Lieber erzählen wir eine Geschichte dazu:

Vor wenigen Tagen hat das Bundesverfassungsgericht den Berliner „Mietendeckel“ für ungültig erklärt. Für viele Berliner Mieter hat das unmittelbare Konsequenzen: Auf jenen Teil ihrer Miete, den sie dank des Mietendeckels in den vergangenen Monaten nicht bezahlen mussten, haben die Vermieter nun Anspruch. Das ist ein satter Betrag, den viele Mieter gar nicht mehr auf dem Schirm hatten, und den sie nun sofort und in voller Höhe begleichen müssen.

Doch nicht alle Vermieter fordern das ihnen rechtlich zustehende Geld ein. Der Wohnungskonzern Vonovia hat nur wenige Minuten nach der Urteilsverkündung bekannt gegeben: Wir verzichten auf eine Nachforderung! Kein anderer großer Immobilienkonzernen erspart seinen Mietern diesen finanziellen Schock.

Ausgerechnet Vonovia! Das ist nämlich die einzige Immobilienaktie aus der Eurozone in unseren „Grüne Welt“-Portfolien. Wie ist sie da hineingekommen? Aufgrund von mehr als einhundert Kriterien, welche die Nachhaltigkeits-Researchagentur ISS-oekom bewertet und am Ende in einer einzigen Zahl zusammengefasst hat: der Nachhaltigkeitsnote. Vonovia hat von ISS-oekom eine sehr gute Note bekommen und gilt damit als „Best in Class“. So schafft sie es durch das von der Grünen Welt bevorzugten Filterverfahren in die Portfolien unserer Kunden.

Ganz offenkundig macht der „Best in Class“-Ansatz also etwas richtig, wenn die im Filterprozess als am nachhaltigsten gefundenen Unternehmen sich dann als jene erweisen, die mit solchen souveränen Entscheidungen auffallen. Die Moral von der Geschicht‘: Tatsächlich können Zahlen, in diesem Fall Nachhaltigkeitsnoten, etwas darüber aussagen, wo Menschen anders, nämlich fairer und langfristiger denken – und mit ihren Entscheidungen etwas Gutes bewirken.

Der Aktienkurs von Vonovia hat übrigens nicht unter dem Verzicht gelitten. Für Anleger der Grünen Welt steht damit einmal mehr fest: Man kann sein Geld erfolgreich investieren, und gleichzeitig ökologisch und sozial verantwortungsvoll handeln.


Notorische „R B G“

Wie wird man im neunten Lebensjahrzehnt zu einem umjubelten Idol? Bei Ruth Bader Ginsburg, der kürzlich verstorbenen Richterin am Verfassungsgericht der USA, hat es viel mit ihrer Liebe zur Wahrheit zu tun – zumindest kann man sogar auf T-Shirts lesen, dass sich ihre Glaubwürdigkeit beim Umgang mit Tatsachen schon im Vornamen spiegelt („tRUTH“). Viele Rechte von Frauen und People of Color mussten in den USA vor Gericht erfochten werden; hierbei besonders hervorgetan hat sich eben die imponierende Ruth Bader Ginsburg aka „notorious RBG“ – diesen Spitznamen verdankte sie ihrer Hartnäckigkeit.

Jedoch liegt die Wahrheit selten offen zutage und auch im Finanzbereich wird sie des Öfteren durch Marketingbudgets zugestellt. Diese Budgets sind – irgendwo müssen die Kosten ja hinfließen – bei aktiven Fonds deutlich größer als bei ETFs. Umso erfreulicher, wenn eine neutrale Seite laufende Diskussionen mit Fakten bereichert: Das Analysehaus Morningstar hat in einer Studie die von etlichen Marktteilnehmern vertretene These aufgegriffen, dass die zuletzt relativ ruhigen Börsenjahre mit steigenden Kursen ETFs bevorzugt hätten. Aber nun boten die durch „Corona“ verursachten Marktturbulenzen den aktiven Managern ja eine einmalige Gelegenheit, die Vorzüge ihres handelsfreudigen Ansatzes unter Beweis zu stellen. Und das Ergebnis:

Ganz klar: Die aktiven Manager haben mehrheitlich diese große Chance vergeigt, wie Morningstar in seiner Analyse von über 22.000 Fonds-Ergebnissen belegt. Viele aktive Fonds entwickelten sich im ersten Halbjahr 2020, wie schon die Jahre zuvor, schlechter als ihre jeweilige Benchmark. Und so schaffte es selbst in diesem für aktive Manager günstigen Umfeld weniger als die Hälfte, das durchschnittliche Ergebnis von ETFs zu übertreffen. Recht gut schnitten jene Manager ab, die in speziellen Märkten operierten, während die typischen Investmentfonds für die breite Basisanlage wenig überzeugten.

Man muss dazu noch sagen: Der große Nachteil von aktiven Fonds, nämlich ihre hohe Kostenquote, kommt bei einem so kurzen Zeitraum gar nicht recht zum Tragen. So verwundern die noch wesentlich trüberen Ergebnisse über einen Zehn-Jahres-Zeitraum nicht, die Morningstar ebenfalls präsentierte. Langfristig hinken fast vier von fünf aktiven Fonds den ETFs hinterher. Aus früheren Studien weiß man zudem: Die in der Vergangenheit herausragenden Fonds schaffen es zu selten, ihren Erfolg verlässlich in die Zukunft zu verlängern. Der Anleger kann also aus Vergleichen bisheriger Performance nicht herauslesen, welchem aktiven Fonds in der Zukunft das Timing an den Finanzmärkten gelingen wird.

Auch für die Tücken des Timings hat die beeindruckende Ruth Bader Ginsburg eine Lektion hinterlassen, wenn auch unfreiwillig. Da US-Verfassungsrichter auf Lebenszeit berufen werden, hatten viele Demokraten die bereits gegen mehrere Krebserkrankungen kämpfende RBG einst vergeblich bekniet, zurückzutreten. Denn dann hätte der damalige Präsident Barack Obama eine liberale Nachfolge auswählen können. Ihren Kampf, die Amtszeit Donald Trumps in der Hoffnung auf einen Sieg Joe Bidens zu überleben, hat RBG nun verloren. Ein bedrückendes Beispiel, wie sehr Timing schief gehen kann, und wie leicht man die eigene Wirkmächtigkeit überschätzt. Und die Morningstar-Studie zeigt einmal mehr auf: Diese Lektion gilt auch fürs Managen an den Finanzmärkten. Wir bleiben deswegen lieber „notorisch Regel-Basierte Geldanleger“!


Interview mit einer Ikone

Es war schon etwas Besonderes für mich und hat richtig Freude gemacht, das Gespräch via Skype mit einer Ikone meiner Jugend: Dr. Bernhard Jünemann, Pionier als Moderator der Telebörse. Nun ist das Interview in der September-Ausgabe des DEKA-ETF-Newsletter erschienen. Und wir bekommen das Feedback, es sei richtig interessant geworden. Danke 🙂 … na dann, bitte HIER klicken!


Roter Alarm – aber nicht in der Grünen Welt

Es wäre als Fernseh-Krimi wirklich großartig gewesen. Aber die Geschichte „House of Wirecard“, wie die FAZ sie nennt, ist leider wahr. Wer was (nicht) gewusst hat und wer wen betrogen hat, wird noch längere Zeit unklar bleiben. Sicher ist: Bei Wirecard-Aktionären herrscht angesichts eines gefühlten Totalverlusts Alarmstufe Rot – allein innerhalb der vergangenen Woche brach der Kurs um fast drei Viertel ein.

Es gibt aber eine gute Nachricht: Investoren der Grünen Welt können sich entspannt zurücklehnen. Und diese Gelassenheit hat System. Die von der Grünen Welt eingesetzten Aktien-ETFs filtern nämlich bekanntlich nach ESG-Kriterien, wobei das „G“ fürs englische „Governance“ steht – wir nennen es lieber „Ganzheitliche Unternehmensführung“. Diese ist deswegen so wichtig, weil herausragendes Umwelt- und Sozialmanagement nur funktionieren kann, wenn in einem Unternehmen alles fair und mit rechten Dingen zugeht. Wie man auch immer das Management bei Wirecard beschreiben will – „gut“ oder gar „ganzheitlich“ kann es offenkundig nicht gewesen sein. Und weil Nachhaltigkeits-Ratingagenturen das schon länger so gesehen haben, findet sich die Wirecard-Aktie in keinem nachhaltigen ETF der Grünen Welt!

… dafür aber in etlichen Depots von Privatanlegern sowie in namhaften Investmentfonds, in die ebenfalls viele Privatanleger vertrauensvoll investiert haben. Die Privatanleger sind ehrlich zu bedauern – wer hätte sich schon ein Desaster dieses Ausmaßes vorstellen können? Bei den professionellen Portfoliomanager der betroffenen Investmentfonds kommt man hingegen um das Wort „Armutszeugnis“ kaum herum. Immer wieder führen die Vertreter dieser Investmentfonds ins Feld, welche Vorteile aktives Management hätte, um Chancen zu finden und Risiken rechtzeitig zu erkennen. Mit Blick auf Wirecard fällt es schwer, solche Aussagen wohlwollend zu kommentieren. Fakt ist: Die Anlageregeln, mit denen die Grüne Welt arbeitet, haben dieses Desaster für unsere Kunden vermieden.

Fairerweise muss man ergänzen: Im Leben ist alles möglich, sogar das Gegenteil. Niemand ist vor Fehlern gefeit, auch die Grüne Welt nicht. Wer aber diszipliniert und nachhaltig anlegt, hat ein deutlich reduziertes Risiko, bei Dramen wie „House of Wirecard“ mit von der Partie zu sein. Solche Krimis schaut man sich lieber entspannt vom Sofa aus an.


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